BOXHAGENER PLATZ – Hörspiel

BOXHAGENER PLATZ – Hörspiel

Bearbeitung und Regie: Gabriele Bigott
Darsteller: Carmen-Maja Antoni, Florian Martens, Jaecky Schwarz, Boris Aljinovic u.a.
2005, RBB, 55 min
Weitere Sendungen: WDR, NDR, Schweizer Rundfunk (DSR 1), SWR, Deutschlandfunk, MDR

PRESSEREZENSIONEN

„In der Rückerinnerung eines damals 12jährigen Jungen an das Jahr 1968 macht eine rüstige Oma mit einer Abfolge von wesentlich älteren Verehrern den real existierenden DDR-Sozialismus zur Nebensache, eine furiose, rasante Kiezkomödie.“ Waldemar Schmid, Funkkorrespondenz

„Trotz der vielen liebenswerten Figuren will der Autor mit der allmählich wieder 
abflauenden Ostalgie-Welle nichts zu tun haben. Das hat auch Gabriele Bigott, die nicht nur den Roman fürs Hörspiel bearbeitet, sondern auch Regie bei der Inszenierung geführt hat, bei der Lektüre besonders imponiert: Das Buch liefert weder eine Verklärung noch eine Verketzerung der DDR, sondern schildert ein Biotop der kleinen Leute. Nicht zuletzt wegen dieser Qualität entschied sich die Hörspielleiterin des RBB für eine Adaption, auch wenn dabei auf einige der reizvollen Nebenfiguren verzichtet werden mußte. In der Arbeit mit den Schauspielern kam es ihr vor allem darauf an, sie „leicht“agieren zu lassen, das Lokalkolorit des Berliner Dialekts zu bewahren, ohne ins „Tümelnde“ zu verfallen und dadurch die Figuren zu denunzieren. „Wenn jemand die richtigen idiomatischen Wendungen beherrscht, macht das Ganze auch Spaß“, bestätigte Jaecky Schwarz alias Karl bei der große Heiterkeit im Publikum auslösenden Vorpremiere im Roten Salon der Volksbühne.“ Oliver Mayer, Kulturradio RBB

„Jetzt kann sich Berlin freuen, denn das Buch kommt wieder: als Hörspiel. Wer diese Sendung hört, wird sagen, der „Boxhagener Platz“ kehrt heim. Schon als Roman machten die Erlebnisse des Knaben Holger und seiner Großmutter Otti sehnsüchtig nach diesem unsentimentalen Kindheitsort im Osten Berlins. Im Hörspiel nun ersteht der Boxhagener Platz mit der Kneipe Feuermelder, mit seinen fröhlich saufenden Alten, ihren Gaunereien und gar einem Mord ganz neu. Gabi Bigott hat das Buch geschickt bearbeitet und dabei seinen epischen Charakter bewahrt. Zwischen Hörer und Szene schieben sich der freundlich berlinernde Erzähler Florian Martens und ein verspieltes Piano. Diskret setzt Bigott Geräusche, Musik und Effekte ein; ihre Inszenierung ruht auf den sehr berlinerischen Stimmen ihrer Schauspieler. Dazu gehören die sanft knarzende Carmen-Maja Antoni als multipel verwitwete Oma Otti, Jaecky Schwarz als rescher Karl oder Boris Aljinovic als elegant-schwuler Onkel. Nun warten wir auf das Hörbuch zur Sendung zum Taschenbuch zum Hardcover zum, hoffentlich, bald gedrehten Film über dieses versunkene Berlin zwischen Kiez, Paraden und Partei.“ Hans-Joachim Neubauer, Rheinischer Merkur

„Im besten Berliner Dialekt, mit Schnauze und Gefühl, lässt Schulz seine Personen wahrhaftig und lebensnah und selbstironisch fabulieren. Seine Sprache ist deftig und sinnlich und führt einen in Versuchung, immer wieder Proben davon zu zitieren. Gabriele Bigott hat sein Buch dem Hörfunk erschlossen und inszeniert. Mit allen Nuancen von Komik und Tragik, mit hinreißendem Rhythmus-Gespür für die pointierten Dialoge, mit sicherem Instinkt für die Atmosphäre, für die liebenswert praktischen, schrulligen, skurrilen Leute. Wenn es so professionell und gekonnt wie hier daherkommt, macht es beim Zuhören einfach ungeheuren Spaß.“ Renate Stinn, epd medien

„Torsten Schulz hat die großen und kleinen Geschichten in seinem Roman Boxhagener Platz aufs Schönste miteinander verwoben… Knarzend, rauh und etwas schrullig klingen in Gabriele Bigotts Hörspielfassung Carmen-Maja Antoni, Jaecki Schwarz und andere Berliner Schauspieler.“ Mounia Meiborg, Berliner Zeitung

FESTIVALS UND PREISE

Hörspiel des Monats (August 2005) der Akademie der Darstellenden Künste
Nominierung ARD Online Award (2005)
Slabbesz, Fachjury-Preis bei den Hörspieltagen des niederösterreichischen Schriftstellerverbandes (2005)
Hauptpreis Internationale Zonser Hörspieltage (2006)
Radio EINS Hörspielkino Publikumspreis (2006)
Nominierung für den Deutschen Hörbuchpreis in der Kategorie “Das besondere Hörbuch” (2008)